Glocken - bedeutsam in vielen Kulturen der Welt

Glocken gab es wohl zuerst in China - vor 5000 Jahren. Man benutzte zuerst Klingsteine und dann Frucht- und Klangschalen, daraus entwickelten sich dann die Glocken. Auch im Buddhismus haben die Glocken eine große Bedeutung. Eine der größten Glocken ist die Mingun-Glocke in Birma. Sie hat einen Durchmesser von fünf Metern und wiegt 90 Tonnen (Vgl. https://www.planet-wissen.de/kultur/architektur/glocken/index.html).

Die Glocken weisen auf menschliche Grundbefindlichkeiten hin

Die Aegidiusglocke wird am Kirchenaufgang stehen, die Marienglocke wird in der Nähe des Friedhofs liegend zu sehen sein, die Herz-Jesu-Glocke wird hängend im Umfeld des Marterle an der Buchenstraße präsentiert. Diese unterschiedlichen Weisen, in denen die Glocken des Gernacher Glockenwegs zu sind, können auch als Hinweis auf existentielle Grundbefindlichkeiten des Menschen verstanden werden: "Seine Frau/ seinen Mann stehen" ist Aufgabe jedes Menschen in unterschiedlichen Lebenssituationen: bewältigt man die in der jeweiligen Lebensphase gestellten Aufgaben nicht, gerät man in einer Krise. Das beginnt schon bei der Geburt: gelingt es dem Baby nicht, zu atmen, ist sofort eine kritische Situation gegeben. Das setzt sich durch das ganze Leben fort. "Liegen" ist eine weitere menschliche Grundbefindlichkeit, die verschiedene Dimensionen haben kann: Liegen kann erholsam sein, sich Ruhe gönnen, Abstand von den vielfältigen Aufgaben in Beruf und Lebensumfeld nehmen zu können, gelingt nicht immer, ist aber wichtig - "life-work-balance" ist der moderne Begriff dafür. "Liegen" kann aber auch bedeuten, dass man krank ist, dass man in seinen Lebensvollzügen eingeschränkt ist - auch das ist eine Erfahrung, die alle Menschen irgendwann einmal machen. "Hängen" - auch diese Erfahrung kennt wohl jede und jeder: man ist überrascht von einem Schicksalsschlag, man erhält eine Kündigung am Arbeitsplatz, der Partner/ die Partnerin kündigt die Lebensgemeinschaft auf. Dann ist einem der Boden unter den Füßen weggezogen, man braucht Zeit, die Erschütterungen, die Kränkung, die Existenznot zu bewältigen - und das gelingt nicht immer. Für die Menschen, die an Gott glauben, kann die Gewissheit hilfreich sein, dass man in all diesen Gegebenheiten des Stehens - Liegens- Hängens in der Hand Gottes ist. Auch daran will der Glockenweg erinnern